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ZUR VORGESCHICHTE DES LANOLINS
von Prof. Dr Th. HUSEMANN in GÖTTINGEN.
(4. Fortsetzung.)

  Von den beiden genannten italienischen Arzneibüchern gibt das Ricettario von 1560 das Verfahren der Alten mit folgenden Worten wieder: "L'oesipo è il sudiciume della lana di pecore, e si chiama volgarmente Isopo humida. Preparasi in questo modo, pigliando la lana sudicia del collo, e delle coscie in buona qualita, la quale s'infonda in acqua bullente, e si lava tonto ehe sia ben netta, e trassi dell' acqua, la quale, ò si rimena molto con bastoni, ò vero si piglia con catini, e versasi sopra il restante in fino a tanto che faccia molta stiuma, la quale stiuma si lascia risolvere, e si piglia quel grasso che nuota sopra l'acqua, di poi si fa il medesimo, e di nuovo si verba il grasso insino a tanto ehe non faccia più stiuma, e non rimanga sopra l´acqua, di poi più grasso, il quale di poco tutto si mescola, e lavasi in acqua pura, rimenandolo al sole continuamente con le mani insino a tanto che diventi bianco, et l`acqua esca chiara, di poi si ripone in un vaso di terra grosso e ben cotto, e si tiene nella vuolta, ò in luogo fresco."

Der Text aus dem lateinischen Antidotarium von 1561 entspricht (mit Ausnahme der von Sylvius entlehten, die "räudigen Schafe" betreffenden Einschaltung) wörtlich der in der Cölnischen Pharmacopoe von 1565 enthaltenen Vorschrift, die somit in keiner Weise originell ist, übrigens auch von Wecker (Antidotarium speciale ad Medicinae studiosis. Basil. 1581) in seinem Antidotarium mit richtiger Quellenangabe wiederholt wird. Ebenso wenig ist aber auch die "Defatigation" der Schafe in der Augsburger Pharmaxopoe dieser ursprünglich zugehörig. Es findet sich diese schon früher in einem anderen Italienischen Antidotarium, dem Antidotarium Romanum, das unter dem als Reformator des Kalender bekannten Pabst Greor XIII. (1572-1582) erschien. In dem mir vorliegenden, allerdings aus dem 17. Jahrhundert stammenden Abdrucke (Frankf. a. M. 1624) heisst es S. 167 mit einem sonderbaren Druckfehler: Oesypi expressio et praeparatio. E sordidis lanis quae ecollo, coxis et alis Avium d e f a t i g a t a r u m fuerint detonsae, worauf dann weiter die Beschreibung des Dioskoridischen Verfahrens folgt.

Die "abgehetzten" Schafe sind auch in die Pharmacopoea Londinensis übergegangen - und finden sich auch in der Uebersetzung aus dem Lateinischen, welche Ritter Nicolaus Culpepper unter dem Titel : ,A Physical Directory or a Translation of the Dispensatory" veröffentlichte und deren 2. Auflage in London 1650 (bei Peter Cole gedruckt) mir vorliegt. Ich stelle der Culpepper'schen Formel der Bereitung des Oesipum die des Antidotarium Romanum gegenüber,uns die grosse Aehnlichkeit beider zu constatiren.

Culpepper (S.240)
The way to make Oesipus.
Take wool cut off form the neck, ribs an under the pits of the forelegs of a sheep not washed, but well wearied, wash it in warm water so long till it had left all is fatness in the water, than press it out an lay it by,let that fat and foul water be powred form an high out of one vessel into another, a long time till it be frothy, than let the froth settle an take of the fat that swims on the top, than pour the water to an fro again till neather more fat nor froth appears, that wash the froth with the fat in cleer water till it be clensed from the dross and will not bite your tongue if you touch it with it, than keep in a thick earthen clean pot in a cold place.
Antidotarium Romaum (S 162.)
Oesypi eypressio et praeparatio. E sordidis lanis quae ex collo, coxis et alis ovium defatigatarum f uerint detonsae, ferventi aqua pluries affusa omnem piguedinem exprimito, repositis lanis profiundo vasculo immissam aquam piguem diu gaitato multifida rudicula, ut multam generet spumam, quam una cum supernatante pinguedine exceptam in alio vaso serosum reponito et hoc toties peragito, dum universam collegeris spumam nec ulla amplius supernatet pinguetudo, hanc collectam pinguedinem cum spuma in aqua pura manibus subigendo lavato, sordes immixtas demito saepius aquam renovado, donec pura effluat, et pinguedo linguae admota non mordat, lotum recondito in fictili.

Es ist immer und immer wieder der wenig modificirte Text des Dioskorides, der uns entgegentritt, allerdings im 17. und 18. Jahrhundert nicht allzuhäufig, da theils das Oesypum ganz, theils die Praeparatio. Die Letztere begnügen sich damit, dann einfach bei "0esipus humida" der Recepte zu bemerken, dass es sich um Wollfett handle. So heisst es in der "Medicina pharmaceutica" von F a r v a c q u a in der Uebersetzung des Leydener Apothekers Io. S c h r o e d e r (Leyden, 1741) bei dem mit Oesypum bereiteten Emplastrum diachylon magnum nur : Oesipus of Smeerd van vuile of vette Wol." Nur in Spanien hat sich noch einmal das Verfahren des Mesuë Geltung verschafft, aber mit einer geringen Modification, indem der Apotheker dabei nicht die schmutzige Wolle zur selbständigen Darstellung des Oesypum, sondern das Mesuë`sche Verfahren zur Reinigung des im Handel zu beziehenden unreinen Wollfetts benutzen soll. Die in den beiden Ausgaben der Spanischen Pharmacopoe, in denen Oesypum zur Pflasterbereitung vorgeschrieben ist, gleich lautende Stelle lasse ich hier wörtlich folgen :

Oesypi purificatio

R. Oesypi impuri q.v.

Coque in Aquae sufficienti quantitate ut fiat liquamentum, seu puls liquida, cola per setaceum, spathulâ ligneâ agitando, et exprimendo vapora ad extracti mollis consistentiam, servaque ad usum. Usus externus.

Diese Vorschrift ist, wie ich glaube auch für Spanien neu gewesen, als der "Oesypus praeparatus" 1803 in die dritte Auflage der Pharmacopoea Hispanica aufgenommen wurde. Denn in der zweiten Auflage von 1741 ist sie nicht vorhanden, und das Pflaster, um dessentwillen der Oesypus praeparatus 1803 aufgenommen wurde, das Emplastrum diachylon magnum (s. weiter unten), fehlt in ihr ganz. Die erste Ausgabe der Hispanica besitze ich nicht und konnte sie bisher nicht erhalten und weiss daher nicht, ob sie etwas von Oesypus praeparatus weiss. Die 1767 erschienene Editio secunda der Pharmacopoea Matritensis enthält zwar das erwähnte oesypumhaltige Pflaster, aber keinen Oesypum depuratus; unter der Liste der Medicamente aus dem Thierreiche befindet sich Qesypus ohne weiteren Zusatz. Die erste Matritensis fehlt mir. Ich bemerke noch, dass das voluminöse Werk, welches Don Felix Palacios 1763 in Madrid unter dem Titel Palestra pharmaceutica chymico-Galenica erscheinen liess, die Herstellung des genannten Pflasters mit Oesypus sehr detaillirt beschreibt, aber von einer Reinigung des Hysopo humedo nichts weiss.

Das Oesypum als Handelswaare.

Wulfsberg hat die Behauptung aufgestellt, dass das Wollfett im Alterthume vorzugsweise ein Product gewisser Ortschaften gewesen sei, "wahrscheinlich solcher, wo Seife und Seifenwurzel beim Waschen der Wolle nicht in Gebrauch waren." Ich bin im Gegensatze dazu der Ansicht, dass zur Zeit des Dioskorides und Plinius das Oesypum eine Hadelswaare war, die einen grossen Verbreitungsbezirk besass. Dass die Kenntniss über die Bereitung und Anwendung des Oesypum im Alterthum ausgedehnte Verbreitung hatte, ist schon von Vulpius hervorgehoben. Für meine Ansicht spricht in erster Linie der Umstand, dass das Oesypum in der Medizin sehr häufig Verwendung fand. Plinius sagt geradezu, es diene zu fast unzähligen Zwecken ("innumeros prope usus habent"), und eine eingehende Betrachtung der medicinischen Verwendung und der aus Wollfett dargestellten Pflaster und Pessarien, wie wir sie in den folgenden beiden Abschnitten geben werden, wird die Richtigkeit dieses Satzes beweisen. Neben den Pflastern und Pessi, deren Dioskorides, Plinius, Celsus, Galenus, Soranus u.a. gedenken, kam aber noch O e y p u m u s t u m in Anwendung, das ebenfalls von Dioskorides und Plinius beschrieben wird, von welchen später Aëtius, Myrepsus und der Autor des Liber servritoris dieses Präparat übernommen haben.

oisupos wird auch," sagt Dioskorides: auf einer neuen Schale (ostrakon) verbrannt bis es das zu Asche gewordene (tefrvqen, nach anderer Lesart puroqen, verbrannt, verkohlt), verloren hat. Man sammelt aber auch den daraus entstehenden Russ, der, wie zuvor gesagt wurde, bei Augenleiden zu gebrauchen ist." Unter den mit Oesypum bereiteten Pflastern ist wenigstens eines, das Ceratum Oesypi, ein allgemein bekanntes und sehr häufig benutztes, wie dies die Worte Galens : "kai toinun h autou khrwth twn apasi gunwskomenwn farmakwn kai crvntai ge pampolla (ed. Kühn X, 965) beweisen.

Zu der medicinischen Verwendung kommt aber noch die bereits oben durch Mittheilung mehrerer Verse aus Ovid belegte cosmetische hinzu. Liebreich betont bei Mittheilung dieser Thatsache, dass das Parfüm von Schafwolle oder Wollschweiss ganz gewiss ein recht zweifelhaftes ist. Nun de gustibus non est dubitandum, der Gebrauch steht fest, der von den Hinterschenkeln der Atheniensichen Schafe genommene Schmutz lieferte den Römerinnen eine Salbe zu Toilettenzwecken, mochte es auch in ihrer Umgebung, wie der Dichter meint, danach durften wie in den von den Harpyen bewohnten Gemächern des Phineus.

Was Wulfsberg von einer Beschränkung der Herstellung in bestimmten Districten, wo die Wolle nicht mit Seife oder Seifenwurz gewaschen sei, sagt, beruht offenbar auf einem Irrtum. Wo Schafzucht bestand, konnte auch Oesypum hergestellt werden. Was aber die Wollwäsche mit Seife anlangt, so war dies" zu Dioskokides' und Plinius' Zeit zweifellos überhaupt nicht gebräuchlich. Wenn der Ausspruch Liebigs, dass der Verbrauch von Seife die Culturstellung der Völker andeute, auch für das Alterthum gilt, so standen Homer und Griechen in der Cultur bestimmt hinter den Germanen zurück. Denn die Seife, deren erste Darstellung aus Talg und Buchen- oder Hainbuchenasche (ich halte diese Lesart "carpinio" für besser als die gewöhnliche "caprino", aus Ziegentalg) Plinius in seiner Naturgeschichte (l. 28 c. 12) den Galliern zu schreibt, ist nach Wort und Sache germanischen Ursprungs (vgl. Martials´s Epigr. 14, 26, 27, auch M. Heyne,, Wörterbuch III, S. 567, wo noch "spuma batava" herangezogen wird) und diente ganz bestimmt weder in Italien noch in Griechenland zur Wäsche der Wolle. Anders ist es mit der Anwendung der Seifenwurzel oder des "Seifenkrautes", denn es handelt sich nach der Ansicht der meisten Botaniker nicht um die mächtigen Seifenwurzeln von Gypsophila Arten, sondern um die Wurzel von Saponaria officinalis oder Lychnisarten. Für diese passt, wie Flückiger betont hat, der deminutive Ausdruck Würzelchen, radicula, recht gut, nicht aber für Gypsophilawurzeln. Doch wird noch heute die Wurzel von Gypsophila Arrostii in Süditalien und auf Sicilien sowohl radicetta als erba lanaria genannt. Dass die Radicula lanaria dem Griechischen Struthion entspreche, deutet die Zusammenstellung beider Namen bei Dioskorides, Plinius und S c r i b o n i u s L a r g u s (ed. 1549. p. 15) an. Noch heute sind in Griechenland für Saponaria officinalis die Namen kalostrouqi( (schönes Struthium) und sapounocorton(eigentlich Seifengras) für Saponaria gebräuchlich (Fraas), währenddort eine zum Waschen zu verwendende Gypsophila nicht benutzt wird. Jedenfalls sind Lychnideen mit Gehalt an Saponin in Südeuropa so verbreitert, dass man kaum bestimmte Gegenden ausschliessen kann, wo sie nicht zur Schafwäsche zu beschaffen gewesen wären. Dagegen lässt sich allerdings nicht bestreiten, dass die Wollwäsche mit Seifenkraut die Qualität des Oesypum beeinflusste, indem in der Wäsche etwas von dem darin vorhandenen scharfen Saponin dem Endproducte sich beimengte, wodurch dieses auf der Zunge beissenden Geschmack hervorrufe und auf andere Schleimhäute heftig irritirend wirken konnte. Die Warnung vor solchem saponinhaltigen Wollfett war um so angebachter, als, wie wir weiter unten sehen werden, das Oesypum bei den Alten zum grossen Theil auf Schleimhäute (Conjunctiva, Vaginalschleimhaut) angewandt wurde. Die Schärfe der Seifenwurzel war übrigens insofern den Alten nicht unbekannt, als sie deren bei Application auf die Nasenschleimhaut hervortretende Wirkung beobachtet hatten und deshalb, wie die oben angeführte Stelle bei Scribonius Largus beweisst, die radicula lanaria neben Radix Hellelori als Sternutatorium verwendeten.

Dass das Oesypum einen allgemeinen Handelsartikel bildete, geht weiter daraus hervor, dass die Alten von verschiedenen Sorten reden. Angeführt wird freilich nur die beste, das Attische Oesypum, während die Herkunft des schlechteren todtgeschwiegen wird. Dass Attica das beste Wollfett liefere, darüber stimmen Ovid, Dioskorides, Plinius und Galen überein. Bei Plinius heisst es : "In Atticis osvibus genito palma." Die Stelle bei Galen : "dass der Attische oisupos besser als alle anderen ist, weisst du," ist schon oben. Griechisch angeführt worden. Ob nun wirklich das Vermeiden des Seifenkrauts oder die grössere Sauberkeit und Accuratesse bei der Bereitung Ursache der Trefflichkeit des Attischen Products gewesen ist, das lässt sich heute nicht mehr bestimmen. Man könnte auch an die Verwendung des Seewassers bei der Darstellung denken, insofern darin kleine Mengen von Carbonaten (nach M u l d e r des Kalkes und des Magnesia) enthalten sind, die zur Neutralisirung der im Oesypum impurum vorhandenen freien Fettsäuren dienen können, welche auch ohne die gleichzeitige Anwesenheit von Saponin auf der Zunge ein beissendes Gefühl hervorrufen können. Indessen sind diese Carbonate gerade im Wasser des Mittelmeeres in relativ geringer Menge vorhanden, so dass man von ihnen für die Neutralisation des zu gewinnenden Wollfetts nicht viel erwarten kann.

Eine weitere Stütze für die Anschauung, dass Oesypum im Alterthume ein verbreiteter Handelsartikel war, ist das Vorkommen vonVerfälschungen. Wenig gebräuchliche Medicamente werden nicht verfälscht, wenn sie nicht sehr theuer sind, und das wird man doch wohl nicht von dem Wollschweisse sagen können. Vulpius meint freilich, dass die Verfälschung der Oesypum erst in der Pharmacopoea Angustana von 1694 erwähnt werde. Indessen hat er selbst schon nach der Übersetzung von Mathiolus der von Dioskorides erwähnten Verfälschung mit Wachssalbe und Talg Erwähnung gethan. In dem Abschnitte über die Darstellung habe ich die von Aëtius und Myrepsos angegebene Verfälschung mit Teig besprochen. Wenn hiernach zur Zeit des Plinius und Dioskroides das Oesypum eine verbreitete Handelswaare war, so lässt sich doch nicht in Abrede stellen, dass bei den beschränkten Verkehrsverhältnissen der alten Zeit mitunter local die Nachfrage das Angebot überstieg und Mangel an dem für Pflaster und Pessi nothwendigen Stoffe eintrat. Hierfür liegen zwei unzweideutige Zeugnisse medicinischer Schriftsteller allerdings aus etwas späterer Zeit vor, die für solche Fälle Vorschriften zur Bereitung eines Surrogats geben.

Die beiden Autoren sind Aëtius von Amida (6. Jahrhundert) und Paulus von Aegina (Ende des 7. Jahrhunderts). Ihre Vorschriftensind wesentlich gleich, nur verordnet Paulus Wein, wo Aëtius Wasser angibt. Ich gebe hier in Uebersetzung nach dem griechischen Texte (Ausg. v. Gemusaeus, Basil 1538) das Capitel von Paulus, das dadurch besonders interessant ist, dass es zuerst den Ausdruck usswpos ugros mit dem Gegensatze ussopws h botanh hat.

Bereitung des feuchten Isops des Arzneimittels. Melilot ¹/³Pfd., Cardamomen 1/6 Pfd., sehr schmutzige Wolle 1/2 Pfd., weiche in einem Schoppen Wein drei Tage, dann koche, bis wenig übrig bleibt, und nach durchseihen mische dem Weine drei Spitzgläser Oel bei, und koche bis wenig von dem Weine übrig bleibt und dann füge 5/6 Colophonium und Terpenthin hinzu. Einige aber mischen auch Wachs hinzu und kochen eine Unze Isopkraut mit den übrigen. Andre waschen die Wolle mit Wein und bringen den Wein mit dem Schmutz (rupos, den sie auch puios nennen, zur Trockne, und wenn sie ihn nötihig haben, setzen sie 1/4 Pfd. davon zu und verfahren sonst der Vorschrift gemäss."

Das Capitel bei Aëtius (Coll. Stephan. 772a) weist zuerst auf die in einem früheren Buche gegebene Anweisung für die Darstellung von Oesypum aus Fettwolle hin und führt dann fort : W e n n   a b e r   j e n e s   n i c h t   z u   h a b e n   i s t , s o   n i m m  d a s , w e l c h e s   a u f   f o l g e n d e   W e i s e   b e r e i t e t   z u   w e r d e n   p f l e g t: Meliotus 1/3 Pfd., Cardamomum, Hyssopus herba 1/6 Pfd., feuchte Wolle von den Achseln der Schafe 1/3 Pfd., Colophonium Wachs, Fichtenharz 5/6 Pfd., süsses Oel 2 Pfd., Wasser drei Schoppen. Melilot, Cardamomen, Wolle und Isop macerire drei Tage hindurch mit Wasser, dann koche auf den dritten Theil ein und seihe durch. Dann verflüssige was zu verflüssigen ist. und mische den Saft und das Oel und lass alles zugleich bis bum Verschwinden des Saftes kochen."

Man sieht, es ist ausser der Anwendung des Wassers und dem Zusatze von Wachs zwischen beiden Autoren kein Unterschied, nur giebt Aëtius ausdrücklich an, dass das Präparat nur in Ermangelung des gewönlichen Oesypum in Anwendung kommen solle.  


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